Reisen

Filmabend

22. Mai 2018

Wann geht eine Reise los?
Inspiration sammeln, Kalkulationen aufstellen, erste Ausbauideen tüffteln. Das machen wir schon seit ein paar Wochen. Eigentlich schon seit dem der Umzug von Laura und dem damit verbundenen Stress abgehackt ist, haben wir wieder Zeit zum träumen und basteln an unserer Zukunftsvision.
Heute haben wir den Film „Zwei Familien auf Weltreise“ angeschaut. In unserer WG mit den Mitbewohnern und den Kindern. Naja die Kinder waren eher so halb dabei… Nachdem das Popcorn aufgegessen war, war die Doku leider eher nicht mehr spannend und Moana ist rumgesprungen und hat versucht uns zu zu quasseln. Auch die Babys waren heute nicht am schlafen, sondern ständig am rumpurzeln und sich von der Matratze oder Couch stürzen. Yay! Aber als die Großen mit Youtube Pepper Wutz im Nachbarzimmer abgelenkt waren und sich nur noch um die todesmutigen Babys gekümmert werden musste, wurde es auch für uns Erwachsene entspannt.
Den Film haben wir kontrovers diskutiert. Was fanden wir gut? Was würden wir übernehmen? Was gefiel uns nicht? Solche Fragen stelle ich mir immer zu Hauf. Was ist eigentlich diese Reise? Warum ziehen wir los? Wir alle haben Bock drauf. Aber die genauen Gründe sich ein Jahr auf engstem Raum, südamerikanischen Stechmücken auszusetzen… Ja der Grund sollte für jeden von uns wirklich gut sein damit die Motivation auch hält.
Vor allem ich suche irgendwie ständig nach dem tieferen Sinn im Leben. Ich hab zuviel Energie die ich nicht nur für meine eigene Comfort Zone verwenden möchte. Eine Gemeinschaft pflegen/aufbauen und einen Ort für ein liebevolles Miteinander über alle Generationen zu schaffen, das war bisher mein selbsternanntes Ziel. Doch mit einem Auslandsaufenthalt von mindestens einem Jahr und vielen Rückschlägen die uns 2017 getroffen haben ist dies aktuell nicht mehr mein Hauptfokus. Unser aktuelles Zuhause (7 Erwachsene und 2 Babies) hat noch nicht die Tiefe und die gemeinsame Linie die ich von meiner ersten Gemeinschaft kannte. (Wobei auch diese extreme Nähe und Intimität ein Grund war warum es diese Gemeinschaft wohl nicht mehr gibt) Die Reise bedeutet für mich neue Lebensweisen kennen lernen, mit Laura, Leo und Andi zusammenwachsen, die Kinder gemeinsam zu versorgen und Zeit zu haben mir zu überlegen was für einen Rahmen ich mir und den Kindern aufbauen möchte um Ihnen eine möglichst gute Kindheit zu ermöglichen. Ich stelle mir für die Reise vor wie wir immer wieder in fremden Gemeinschaften eintauchen und Bekanntschaften machen können, dann aber auch wieder tagelang nur uns neun zu haben und ganz viel draußen zu sein. Ich stelle mir romantische Sonnenuntergänge vor wo die Kinder im Sand spielen und die Erwachsenen beisammen sind und sich in ihren Entwicklungen, Projekten und Aufgaben liebevoll unterstützen und einen ereignisreichen oder ereignisarmen Tag ausklingen lassen. Ich hoffe auf eine Reise mit Tiefgang. Mich nochmal viel intensiver auf die Anderen einzulassen. Den Kindern zu zeigen wie wunderbar die Welt ist und wie wunderbar sie selbst sind. Mal schauen ob uns/mir das so gelingen wird oder ob alles anders kommt? Ob wir überhaupt loskommen werden? Wo soll das ganze Geld herkommen? Wird unsere Planung mit dem 5ten Kind so aufgehen, dass wir Andis Elterngeld als ein gesichertes Einkommen nutzen können? Werden wir anderen einfach ein Sabbatical Jahr nehmen können? Wie machen wir das mit der Schule von den Mädels? Werden wir sie auf einer Fernschule anmelden? Müssen wir uns einen anderen Kniff überlegen um keinen Stress mit den Behörden zu bekommen? Oder kann man einfach für ein Jahr fehlen und dann wiederkommen und schauen in welche Klassenstufe die Kinder einsortiert werden können?
Den Film fand ich gut, eigentlich finde ich in jedem Film zu dem Thema etwas was mir weiterhilft. „Finding Happyness“ ist das beste Beispiel wie ich es nicht machen möchte. Die Naivität die die Beiden an den Tag legen und die Oberflächlichkeit des Filmes ist ungeschlagen bisher… Wenn es auch die beeindruckendsten Bilder hat (Wir brauchen unbedingt eine Drohne!) Bei „Zwei Familien auf Weltreise“ Fand ich besonders die norwegische Familie super spannend. Aber gerade die wussten es auch zu verstehen zu zeigen was sie wollten und sich nicht komplett nackig zu machen. Sandy und Ben geben viel mehr von sich preis und können sich damit auch ihre Reisen zu finanzieren. Wieviel wollen wir von uns zeigen? Wieviel von unseren Kindern? Wir haben z.B schon beschlossen, dass wir offen mit der Polyamorie umgehen wollen. Ehrlich und authentisch schreiben oder drehen würde auch sonst gar nicht funktionieren…
Was ich heute so schön fand war die Stimmung die wir nach dem Film gemeinsam hatten. Die Kinder haben viel mehr Raum bekommen (nach Pepper wutz ;)) und wir waren erfüllt von einem gemeinsamen Plan und einer Aufbruchsstimmung. Und jetzt wo die Kinder ins Bett gebracht sind sichert Andi uns alle möglichen Social Media Profile, Laura recherchiert nach Busausbauten und Freilernern, Leo schaukelt noch das letzte Baby in den Schlaf und ich tippse mir hier meine Gedanken von der Seele.
Wir werden sehen wie diese Reise uns noch verändern wird. Schon diese kleinen Veränderungen hier heute Abend in Mannheim, wo wir noch gar nicht auf unserer Reise sind, haben uns schon näher zueinander gebracht! Da hat sich diese „Reise“ ja schon gelohnt. ^^

Mochtest du den Artikel? Unterstütze zweipluszwei auf Patreon!
Become a patron at Patreon!

    Leave a Reply